Outsourcing – Mehr als nur Callcenter in Indien

Möchte ein Unternehmen Aufgaben, Teilbereiche oder gar ganze Geschäftsprozesse an Dritte auslagern, spricht man von Outsourcing. Das Wort selbst setzt sich aus drei anderen englischen Wörtern zusammen:

Outside, resource und using.

Also „aussenstehende Ressourcen Benutzung“. Man gibt demnach Funktionen, die man als Unternehmen vorgängig selbst wahrgenommen hat, an spezialisierte Dienstleister ab. Generell beschränkt man sich bei dieser Auslagerung auf Sekundärfunktionen und behält aber die Kernkompetenzen im eigenen Unternehmen.

Die meistgesehene Form einer solchen Auslagerung ist das IT-Outsourcing. Dabei gibt ein Unternehmen die vollständige IT-Infrastruktur an einen IT-Anbieter ab und betreibt diese nicht mehr selbst. Aber auch in anderen Branchen können Auslagerungen beobachtet werden. Z.B. lassen viele Kleinunternehmen ihre Lohnbuchhaltung von einem externen Unternehmen vornehmen. Dadurch sparen sie Kosten für die Personalverwaltung. Denkbar sind auch externe Dienste, die Personal für ein Unternehmen rekrutieren.

Gründe für Outsourcing

Beweggründe für ein Unternehmen, Strukturen an andere Unternehmen abzugeben, kann es verschiedene geben. Hier eine Auswahl davon:

Intern oder extern?

Man unterscheidet generell in unternehmensinterne und –externe Auslagerung:

Formen und Varianten

Vorgehensweise

Ob sich Outsourcing als eine passende Massnahme für Unternehmen eignet, lässt sich nicht pauschal beanworten, sondern hängt vom Unternehmen selbst ab. Es gibt aber Vorgehensweisen, die sich als verlässlich erwiesen haben. Solche nennt man auch Best Practises. Im Folgenden eine mögliche Vorgehensweise:

Beispiele

Beliebte Outsourcing Länder

Nicht unerwartet tauchen beim Thema Outsourcing meistens asiatische Länder in der Top10 auf. Vor allem Malaysia, Indien und China sind besonders beliebt. Es existieren aber durchaus auch in Europa beliebte Standorte für Outsourcing-Vorhaben. Beispielsweise ist Irland, selbst für US-Unternehmen wie Apple, aufgrund von verhältnismässig tiefen Kosten und guten Arbeitern, ein beliebtes Domizil.

outsourcing

Vor- und Nachteile des Outsourcings

Geschäftsprozesse auszulagern hat natürlich sowohl auf die Unternehmung wie auch auf das Umfeld verschiedene Auswirkungen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick zu den verschiedenen Gesichtspunkten.

Vorteile

Nachteile

Der Hauptnachteil beim Outsourcing liegt in der Abhängigkeit vom Dienstleister. Sobald dieser in Schwierigkeiten wirtschaftlicher oder qualitativer Natur kommt, können unter Umstände schwere Folgekosten für das eigene Unternehmen bedeuten. Vor allem kann ein Unternehmen, das Prozesse ausgelagert hat, diese nicht so einfach wieder rückverlagern: durch die Kompetenzabgabe fliessen auch Wissen und Know-How ab. Dieses muss bei einer Rückverlagerung erst wieder intern aufgebaut werden. Dies kostet Zeit und Geld.

Weiter Nachteile der Auslagerung sind:

Die Entscheidung zum Outsourcing sollte genauestens analysiert und abgewogen werden. Im Vordergrund sollte zu jedem Zeitpunkt die Zukunftsorientierung stehen und gleichzeitig die Erhaltung der Funktionen, die dem Unternehmen ein Herausstellungsmerkmal geben.

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