Ohne Fehler kein Erfolg – 6 Tipps zur ultimativen Fehlerkultur

Für die eigene Entwicklung sind Fehler nötig ob privat oder beruflich. Ausserdem passieren Sie jedem. Ob man nun will oder nicht. Was den Unterschied ausmacht ist es, wie man damit umgeht: Ignorieren, Vergessen machen, verurteilen oder stattdessen annehmen, Überlegungen anstellen und fürs nächste Mal daraus lernen.

Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht. – Laurence Johnston Peter

Auch heute ist es immer noch so, dass dies in vielen Firmen noch nicht angekommen ist. Vielfach ist bei vielen die sogenannte „Fehlerkultur“ postuliert, gelebt wird sie aber nur in wenigen Fällen. Fragt man die Mitarbeiter nach der „Fehlerkultur“ können Sie nicht klar ausdrücken was damit gemeint ist, bzw. wie Sie damit umgehen müssen bzw. können und was Sinn und Zweck ist.

Dieser Blogpost möchte genau auf diese Thematik eingehen. Was sind die Folgen der Versagensangst, was bedeutet eigentlich „Fehlerkultur“ wirklich und was gibt es für konstruktive Ansätze?

Hier ein Überblick über den Beitrag:

1. Misserfolg – ein Tabu?
2. Die Angst vor dem Versagen


1. Misserfolg – ein Tabu?

Auch in der Schweiz ist es nach wie vor so, dass ein Versagen peinlich ist. Wer als Unternehmer scheitert, der hat versagt und ist folglich für eine solche Aufgabe nicht genügend befähigt. Vor nicht allzu langer Zeit bekam dies auch Christian Linder (FDP) zu spüren. Er forderte im Düsseldorfer Landtag eine neue Gründerkultur. Ein SPD-Mann meinte darauf hin, es sei schon klar, weshalb er dies vertrete, schliesslich sei er als Unternehmer selbst auch schon gescheitert.

Die Folge war eine Wutrede, die sich viral extrem schnell verbreitete. Lindner reagierte auf diese Bemerkung mit einer Wutrede, die sich mit rasanter Geschwindigkeit im Internet verbreitete. Er sagte: „Herr Kollege, welchen Eindruck macht so ein dümmlicher Zwischenruf wie Ihrer auf irgendeinen gründungswilligen jungen Menschen?“.

Wie auch immer man das Statement von Lindner findet, er spricht doch einen wichtigen Punkte an: Versagensängste verhindern Grosses. Lieber nichts probieren und dafür nicht versagen. Deshalb zögern viele Leute den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Man will ja schliesslich nicht geächtet werden.


2. Die Angst vor dem Versagen

Fall nicht hin!

Wer immer in Angst lebt, der probiert nichts Neues, geht keine Risiken ein und verpasst damit auch die Chancen für Erfolg und mehr Freiheit. Seit Kindsbeinen wird uns häufig eingetrichtert ja alles richtig zu machen. In den meisten Fällen werden Schüler nach Ihren Fehlern beurteilt und nicht nach Kreativität, Talenten oder effektivem Können. Die Folgen liegen auf der Hand. Wer sich auf Fehler konzentriert, macht wiederum neue.

Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. – Dietrich Bonhoeffer

Angst erzeugt Fehler

Dies hat wahrscheinlich schon jeder erlebt. Man fühlte sich durch seine Versagensangst verkrampft und war nicht mehr fähig seine volle Hirnleistung abzurufen. Dies führt zu weitern Fehlern, die wiederum die Angst vergrössern. Es stellt sich ein sogenannter „Teufelskreis“ ein, der nur wieder schwer zu durchbrechen ist. Die Folge ist ein möglichst risikofreies Handeln mit wenig Chancen für Veränderungen.

Insbesondere den Vorgesetzten kommt eine entscheidende Rolle zu. Glaubt er, der Mitarbeiter macht viele Fehler, so ist es auch so. Eine sogenannte sich selbsterfüllende Prophezeiung. Das ist auch für sich selbst anwendbar. Wer glaubt er sei ein Versager, der ist vermutlich schon bald einer. Natürlich gilt dies nicht nur im Beruflichen sondern auch im Privaten.

Sollte man Fehler bestrafen?

Bestrafung kann die Persönlichkeit negativ verändern, so die Motivationspsychologie. So werden motivierte Menschen plötzlich zu risikoaversen Zeitgenossen um den Misserfolg zwingend zu vermeiden. D.h. sie verhalten sich plötzlich sehr passiv, um ja nichts Falsches zu machen.

Also erzeugt eine Bestrafung Angst vor weiteren Fehlern und damit eine weiterführende Konzentration auf mögliche Fehler. Das kann dazu führen, dass man seine eigentlichen Aufgaben nicht mehr erledigen kann.

Viele Manager, Kunden oder auch Mitarbeiter haben die Tendenz, negativ auf Fehlern zu reagieren, denn viele Führungskräfte haben den Eindruck, dass sie mit Bestrafung die Fehlerquote reduzieren können. Zwar ist es schon so, dass nach der Bestrafung der gleiche Fehler weniger gemacht wird, doch ist dies weniger dem Umstand der Bestrafung geschuldet sondern eher, dass der gleiche Fehler innert der Folgezeit weniger gemacht wird.

Interessant dürfte zudem sein, dass bei einer grossen Zahl an negativen Feedbacks, derjenige der sie erhält weniger oft neue Ideen einbringt. Zusätzlich bringt die negative Fehlerkultur mehr Druck und Stress, was kontraproduktiv sein dürfte.

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